Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
Yvonne Bachmann ist als Volljuristin beim Händlerbund tätig und berät dort hilfesuchende Händler in Rechtsfragen rund um ihren Shop. Außerdem berichtet sie auf dem Infoportal „OnlinehändlerNews“ regelmäßig über Rechtsthemen, welche die E-Commerce-Branche bewegen. Insbesondere die Einzelhändler, die durch den Online-Handel neue Wege gehen wollen, vertrauen für den Einstieg in den E-Commerce auf ihre Expertise. Seit kurzem ist sie Expertin der Initiative powered by Das Telefonbuch und bezieht im Interview Stellung zu aktuellen Themen rund um das Coronavirus.
Welche Auswirkungen hat das Corona-Virus speziell auf den lokalen Einzelhandel und welche Maßnahmen des lokalen Gewerbes fanden Sie kreativ bzw. erwähnenswert?
Yvonne Bachmann: Die Krankheit Covid-19 grassiert weltweit und beeinträchtigt Menschen und Wirtschaft. Besonders auch der stationäre Einzelhandel ist von Einschränkungen betroffen. Nicht ohne Grund erwägen viele Betroffene zur Zeit, alternative Vertriebswege zu erschließen, beispielsweise Bestellmöglichkeiten über Telefon und E-Mail, einen eigenen Online-Shop oder den Verkauf über Online-Marktplätze. Auch viele andere Vertriebswege, z. B. der Verkauf über WhatsApp und Facebook-Gruppen sind uns besonders aufgefallen. Was den meisten Einzelhändlern mit einem stationären Geschäft bisher ein Dorn im Auge war, könnte ihnen nun das Geschäftsmodell retten. Daher sind die Einzelhändler fast schon in einer Aufbruchstimmung und nehmen jede Unterstützung dankbar an.
Empfinden Sie die Maßnahmen der Politik zielgerichtet? Was würden Sie von der Politik erwarten?
Yvonne Bachmann: Die Politik hat mit schnellen finanziellen Hilfsmaßnahmen reagiert und damit die massiven Auswirkungen von Geschäftsschließungen teilweise abfangen können. Nicht alles läuft dabei reibungslos, aber es wird sowohl bei der Auszahlung von Soforthilfen als auch bei dem Zugang zu schnellen Krediten fortlaufend angepasst, wo nötig. Die Politik muss weiterhin auf die Sorgen der Unternehmen hören und die Bereitschaft an den Tag legen, nachzubessern, wo Bedarf besteht.
Wenn Sie eine Kernaussage machen müssten: Wie lautet Ihr zusammenfassendes Statement?
Yvonne Bachmann: Die alte Weisheit „Alles Schlechte hat auch etwas Gutes“ trifft in der aktuellen Lage besonders zu. Das Leben mit der Krise zeigt einmal mehr, dass es kein Schwarz oder weiß im Handel mehr gibt. Was den meisten Einzelhändler mit einem stationären Geschäft bisher ein Dorn im Auge war, könnte ihnen nun das Geschäftsmodell retten. Not macht bekanntlich erfinderisch und die einstige Konkurrenz aus dem Internet wird nun zum eigenen attraktiven Alternativ-Geschäftsmodell. Auch die gegenseitige Unterstützung der Händler, ob stationär oder online, Mittelstand oder Konzern, Traditionsunternehmen oder Start-Up, ist beispiellos und wird noch lange nachhallen.
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Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Kleingewerbe in Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
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