Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
Kommentar zur aktuellen Situation in Handel und Gewerbe von Marketing-Beraterin Julia Greven, philla BrandXitement und Dienstleister-Expertennetzwerk „jetztagieren“
Raus aus der Lethargie
Keiner kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Märkte in den nächsten Monaten entwickeln werden. Nach der ersten Phase der Schockstarre und der durch die Pandemie angeordneten wochenlangen Zwangspause im Einzelhandel gilt es aber unbedingt, wieder in Bewegung zu kommen. Abwarten können sich jedenfalls die wenigsten Branchen leisten. Jetzt agieren ist angesagt. Nicht aktionistisch, jedoch planvoll und strategisch.
Die Aussetzung der Insolvenzanmeldepflicht und die Möglichkeit der sechsmonatigen Mietstundung bieten in der aktuellen Not die Chance, sich kurz Zeit für eine rationale und nüchterne Analyse und Bewertung der eigenen Situation zu geben. Nur so lassen sich möglicherweise auch schon vor Corona existierende Schwächen erkennen und vor allem beseitigen. Bestenfalls mit einem unterstützenden Blick von außen, der einem bei der realistischen Einschätzung und der Auffindung neuer möglicher Perspektiven hilft.
Eine fortlaufende Repräsentativ-Befragung der „Initiative für Gewerbevielfalt powered by Das Telefonbuch“, die das Marktforschungsinstitut CIVEY seit April durchführt, ergab, dass sich immerhin 40% der Befragten selbst in der Verantwortung sehen, ihre Wettbewerbssituation für die Zeit nach Corona zu verbessern.
Um den Neuanfang gestalten zu können, muss man sich jedoch zunächst von starren Gewohnheiten und alten Ideen befreien. Wer sein eigenes Geschäftsmodell nun nicht auf den Prüfstand stellt, dem sei versichert, dass seine Kunden es in jedem Fall tun werden.
Corona-Solidarität
Grausamkeiten zuerst: Auch der vielbeschworene pandemiebedingte Zusammenhalt ist wahrscheinlich nicht von Dauer. Zwar gibt es laut einer Studie von dynata („Global Consumer Trends COVID-19“) in der Kundschaft eine Tendenz, die gerade am härtesten getroffene Gruppe der kleinen Unternehmen zu unterstützen. Ob nach dem guten Vorsatz auch gehandelt wird, steht indes auf einem anderen Blatt. „Nach der ersten harmonischen Solidaritätswelle werden zunehmend Dissens und Widerspruch sichtbar“, so auch das Kölner Marktforschungsunternehmen concept-m.
Zudem gibt es bezüglich der Kundenloyalität Unterschiede bei den Generationen. „Die Haltung wird von der älteren Generation stärker vertreten als von der jüngeren. 57 Prozent aller befragten Babyboomer und nur 38 Prozent der Generation Z sagen, sie fühlen sich dazu verpflichtet, kleine Unternehmen zu unterstützen“, so der dynata Report weiter.
Leider vernachlässigen viele kleine Unternehmen in ihrem Marketing generell die unterschiedliche Generations- und Zielgruppenansprache. Dabei gehören zur Ermittlung der richtigen Strategie die Analyse ebendieser und ein auf sie abgestimmtes Angebot.
Hier könnt ihr Teil II des Interviews lesen.
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