Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
Über Veedelsretter.koeln können Geschäfte, Kultureinrichtungen, Kleinstbetriebe oder Solo-Selbstständige Gutscheine verkaufen, nicht nur während Corona, sondern auch darüber hinaus. Das Geld geht zu 100% an die Betriebe, es gibt auch die Möglichkeit einen Soli, eine Art Trinkgeld, zu geben. Die Veedel sollen in ihrer Vielfalt nachhaltig gestärkt werden und die Händler eine Stimme bekommen. Seit kurzem hat sich Veedelsretter.koeln der „Initiative für Gewerbevielfalt powered by Das Telefonbuch“ angeschlossen. Martha Biadun beantwortet unsere Fragen.
Frau Biadun, welche konkreten Auswirkungen durch Corona sind bei Ihnen spürbar? Und was habe Sie aus Corona bislang „gelernt“?
Martha Biadun: Bei uns als Webagentur haben wir gemerkt, dass immer mehr Aufträge weggefallen, die wirtschaftlichen Folgen würden hier alle treffen, vor allem den Einzelhandel und die Solo-Selbstständigen. Daher wollten wir hier wirtschaftlich unterstützen, sondern auch mental. Die Sorgen der Menschen waren sehr stark zu spüren, beides ging dann zum Glück Hand in Hand. Gelernt haben wir, dass ein Miteinander in Krisenzeiten sehr hohe Wellen schlagen kann, dass man während eines Lockdowns mehr an Wertschätzung aufbaut für seine Lieblingskneipe, den Eisladen um die Ecke und die kleine Boutique.
Wo sollte der stationäre Einzelhandel aus Ihrer Sicht vermehrt drauf setzen? Und wo setzen Sie genau mit Ihrem Projekt an?
Martha Biadun: Im Laufe der Veedelsretter Initiative haben wir festgestellt, dass längst nicht alle Händler online präsent sind. Einige haben durch die Initiative ihre erste Präsenz im Verzeichnis erhalten oder haben sich einen Facebook und Instagram Account angelegt. Wir waren froh, hier einen Anstoß gegeben zu haben. De stationäre Einzelhandel sollte sowohl offline als auch online vertreten sein, mit seiner Persönlichkeit und seinem Angebot, um langfristig gegen die großen Konzerne eine Chance zu haben.
Wie beurteilen Sie insgesamt die Lage des Einzelhandels und von KMU?
Martha Biadun: Der Einzelhandel prägt den Charakter eines jeden Stadtteils, sorgt für Ausbildungs- und Arbeitsplätze und ist somit extrem wichtig. Die Krise ist trotz der Lockerungen längst nicht überstanden, wie hier die Entwicklung weitergeht lässt sich schwer sagen, wir hoffen, dass durch viel Kreativität, Aufgeschlossenheit und einem weiterhin steigendem Bewusstsein für die lokale Wirtschaft viel Positives entstehen wird.
Was sagen Sie zu den politischen Maßnahmen?
Martha Biadun: Da wir weder Politiker, noch Virologen sind möchten wir uns ungerne zu den politischen Sachverhalten äußern. Oder diplomatisch ausgedrückt: vieles wurde richtig gemacht, vieles aber auch nicht. Wir hoffen, dass wir vor allem aus der Krise lernen und nicht in ständiger Angst leben und einen Weg finden mit den Einschränkungen umzugehen. Dazu können Bürger*Innen und Politiker*Innen beitragen. Wir sind selber für uns verantwortlich.
Das Telefonbuch engagiert sich als Partner des Mittelstands mit der „Initiative für Gewerbevielfalt“. Sollte Ihrer Meinung nach ein stärkeres Bewusstsein der Konsumenten geschaffen werden, dass der lokale Handel durch große Ketten mehr und mehr vom Aussterben bedroht ist?
Martha Biadun: Ja, die Vorteile der lokalen Kreislaufwirtschaft sollten jedem bewusst sein, natürlich schaffen große Ketten auch viele Arbeitsplätze aber um die Städte wirtschaftlich und sozial zu stärken ist der Einzelhandel sehr wichtig. Bestellt man ein Buch im Buchladen um die Ecke, geht es in der Regel genau so schnell wie über den Onlinehandel. Zudem ist die persönliche Beratung die hier inklusive ist absolut unbezahlbar. Dem Einzelhandel eine Stimme zu geben und auf die langfristigen Folgen hinzuweisen ist eine wichtige Aufgabe.
Über uns:
Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Kleingewerbe in Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
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