Nachrichten rund um die Initiative

3. Juli 2018

Studie: Deutsche bedauern den Mangel an kleinen Läden

Immer mehr Innenstädte verlieren ihr einzigartiges Flair – große Handelsketten setzen das kleinere Gewerbe zunehmend unter Druck und verdrängen es aus den Stadtzentren. Aber auch in ländlichen Gebieten haben es Einzelhändler oft schwer: Traditionelle „Tante Emma“-Läden gibt es nur noch selten, ein paar Ortschaften weiter lädt meist ein Shopping-Center zum Einkaufen und Verweilen ein.

Wie gravierend die Deutschen diese Veränderung einschätzen, zeigt eine aktuelle Umfrage von der Das Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH in Kooperation mit Mente>Factum. Demnach finden fast 90% der Befragten es schade, dass kleine Läden von den Großen verdrängt werden.

Wunsch nach differenzierter Gewerbestruktur in Großstädten besonders stark

91% der Bürger wünschen sich Ärzte, Handwerker und Geschäfte des täglichen Bedarfs in der Nähe ihres Wohnorts. Doch die Realität sieht anders aus: Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung sagt, dass sich das Angebot in den letzten Jahren verschlechtert hat. Dabei sind viele Menschen auf die Händler in der Nachbarschaft angewiesen. „Für eine funktionierende Nahversorgung sind die lokalen Handelsunternehmen von besonderer Bedeutung“, findet auch Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institute e.V. und einer der Experten der Initiative für Gewerbevielfalt.

Vor allem in größeren Städten wünscht man sich den Erhalt einer differenzierten Gewerbestruktur: Bei einer Größe von 100.000-500.000 Einwohnern ist ein breites Angebot 95% der Befragten wichtig oder sehr wichtig, bei einer Größe von 2.000-5.000 sind es 76%. In kleineren Ortschaften scheint es vereinzelt auch positive Entwicklungen zu geben: In Ortschaften bis 2.000 Einwohnern konnte jeder Dritte in den letzten Jahren eine Verbesserung des Angebots beobachten. Der Großteil der deutschen Städte hat jedoch mit der Schließung des kleinen Gewerbes zu kämpfen: Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht von einem Verlust von 50.000 Geschäften in den nächsten Jahren aus und warnt schon länger vor sinkenden Käuferzahlen und einer Verödung der Stadtzentren.

Verantwortlich machen die Deutschen dafür unter anderem große Handelsketten und Dienstleister, die die Angebotsvielfalt beeinträchtigen würden (69%). 83% sind der Meinung, dass sich die Politik stärker mit der Verödung der Innenstädte befassen müsste.

Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für kleine Einzelhändler und Dienstleister ein

Um auf das Problem aufmerksam zu machen und erstmals eine nationale Online-Plattform zu bieten, auf der sich Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie Aktionsgruppen/Vereine zu dem Thema präsentieren und vernetzen können, hat Das Telefonbuch die Initiative für Gewerbevielfalt ins Leben gerufen. Ziel ist es, Verbraucher zu sensibilisieren und sie auf die Stärken des Handels vor Ort aufmerksam zu machen: Persönliche Nähe und Beratung sowie Fachkompetenz.

03.07.2018


Über uns:
Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Kleingewerbe in Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
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