Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
Spätestens seit Sommer 2018 ist das Dilemma um die Retouren von online bestellter Ware ein Thema. Damals hatte das ZDF Magazin Frontal 21 berichtet, dass Amazon täglich Tonnen an funktionsfähiger und teilweise neuwertiger Ware vernichte. Denn es ist oftmals kostengünstiger, retournierte Ware zu vernichten, als sie auf eventuell entstandene Mängel und einwandfreie Funktionsfähigkeit zu prüfen und danach wieder in den Verkauf zu geben. Am stärksten betroffen sind zurückgesendete Klamotten und Textilien.
Freilich trifft diese Herangehensweise nicht nur auf Amazon zu, sondern auch auf zahlreiche andere Online-Händler. Im vergangenen Jahr wurde laut einer Studie der Universität Bamberg etwa jedes sechste Paket in Deutschland zurückgeschickt, das sind etwa 280 Millionen Pakete mit rund 487 Millionen Artikeln. 19 Millionen davon wurden laut Angaben der einzelnen Unternehmen vernichtet – die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein.
Jetzt werden auch auf Seite der Bundespolitiker Forderungen laut, diesen inakzeptablen Umgang mit Ressourcen gesetzlich einzudämmen. Aber liegt die Verantwortung dafür allein bei den großen Online-Versandhäusern? Wie die Initiative für Gewerbevielfalt in einer Studie mit dem Meinungsforschungsinstitut Mente>Factum herausgefunden hat, greifen sich 83% der Verbraucher nämlich längst an die eigene Nase: Sie sehen sich selbst und das eigene Einkaufsverhalten kritisch. Denn gerade bei eingefleischten Online-Shoppern kommt es nur zu oft vor, eine Vielzahl an Produkten zu bestellen und dann nur eines zu behalten – der Rest wird gedankenlos zurückgeschickt. Der jetzt bekannt gewordene Umgang mit Retouren von Online-Ware könnte das verändern und Bewusstsein für nachhaltiges Einkaufen in den Köpfen der Verbraucher schaffen.
https://de.statista.com/infografik/18320/umgang-mit-retouren-bei-deutschen-online-haendlern/
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