Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
Marc Eisinger ist Initiator und Gründer von „kauft-lokal“ – einem regionalen Projekt unserer Initiative für Gewerbevielfalt powered by Das Telefonbuch. Durch Charity-Shopping wird mit “kauft-lokal” bei jedem Einkauf ein kleiner Teil des Einkaufs als Spende in eine Vereinskasse gezahlt und stellt so eine wichtige Einnahmequelle für Vereine und Einrichtungen dar. Die Pandemie und der Lockdown trifft das Projekt somit genauso wie viele andere. Im Interview geht Marc Eisinger nicht nur auf die in der Schweiz praktizierte Drei-Drittel-Lösung für Geschäftsmieten ein, sondern gibt zudem einen Einblick in das Innenleben des Projekts „kauft-lokal.“
Herr Eisinger, Impfungen, Lockdown, Termin-Shopping – viele Einflüsse umtreiben die Gesellschaft und den Handel. Wie nehmen Sie die aktuelle Situation wahr?
Marc Eisinger: Aus meiner Sicht sind unsere Politiker schon lange „falsch abgebogen“ und finden leider den Weg nicht mehr zurück zu dem, was Politik meines Erachtens zu leisten hat: Dem Wohle des Volkes zu dienen. Statt den Bürger*innen das Recht auf Selbstbestimmung zu stärken, sie eingehend und vor allem ehrlich zu informieren, werden ihnen nicht nur Rechte genommen und Ängste geschürt, es werden ihnen auch noch rücksichtslos ihre hart erarbeiteten Existenzen zerstört – nicht nur durch das Ausbleiben staatlich versprochener Hilfen, sondern vor allem durch fehlende Planungssicherheit.
Welche Neuigkeiten gibt es speziell bei Ihrem Projekt „kauft-lokal“?
Marc Eisinger: Aufgrund der Lockdown-Bestimmungen ist der politische Druck auf die Stadtmarketer und Wirtschaftsförderer natürlich in den letzten Monaten immens gestiegen und entsprechend hoch ist der Bedarf an Lösungsansätzen, die den inhabergeführten Geschäften vor Ort eine langfristige Alternative bieten. Unsere regelmäßig mindestens einmal im Monat stattfindenden Videokonferenzen sind daher auch gut besucht: www.kauft-lokal.de/stadtmarketing
Das Thema „Mieten“ belastet den stationären Handel, denn viele Vermieter halten trotz fehlender Einnahmen weiter die Hand auf. In der Schweiz gibt es die „Drei-Drittel-Lösung“. Diese besagt, dass wenn der Vermieter auf 1/3 der Miteinnahmen verzichtet, der Mieter 1/3 bezahlt und sich beide darauf freiwillig einlassen, dann wird das 3/3 vom Steuerzahler übernommen. Wäre das auch etwas für Deutschland?
Marc Eisinger: Zumindest sieht das nach einer guten Lösung aus, prinzipiell bin ich allerdings der Überzeugung, dass die Mieten in den Innenstädten schon immer viel zu hoch angesetzt waren und jetzt diesbezüglich großer Korrekturbedarf besteht. Das würde meines Erachtens dann auch wieder dazu führen, dass die innerstädtischen Immobilien zurück in den Besitz vor Ort lebender Bürger*innen gelangen und nicht mehr von weltweit agierenden Investorengruppen verwaltet werden.
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Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Kleingewerbe in Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
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