Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich
für eine differenzierte Gewerbestruktur in
Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
LOLOCO digitalisiert und stärkt kleine, lokale Händler durch eine digitale und datengetriebene Kundenbindungs- und Marketingplattform. Über den Einsatz eines interaktiven Treuesystems stellt LOLOCO eine digitale Verbindung zwischen Kunde und Händler her, indem der Kunde für jeden Einkauf belohnt wird. Dabei werden Kundendaten anonym gesammelt, was automatisiertes, digitales Marketing für lokale Händler ermöglicht. Auf diesem Weg gelingt Kundenbindung auf hohem Niveau von Großunternehmen. Seit kurzem ist LOLOCO Teil der „Initiative für Gewerbevielfalt powered by Das Telefonbuch„. Co-Founder Malte Hendricks beantwortet die Fragen im Interview.
Welche konkreten Auswirkungen durch Corona sind bei Ihnen spürbar? Und was haben Sie aus Corona bislang „gelernt“?
Malte Hendricks: Da wir mit LOLOCO bisher erst die Pilotphase abgeschlossen haben und der Markteintritt noch bevorsteht, konnten wir die Zeit ideal nutzen, um LOLOCO weiterzuentwickeln. Um den kleinen, lokalen Handel zu stärken, haben wir die Charity-Aktion „Ein Herz für Händler“ ins Leben gerufen. Wir sehen in der Pandemie nicht nur eine negative Entwicklung. Die Zwangsschließung vieler kleiner Unternehmen hat letztlich dazu geführt sich vermehrt mit digitalen Lösungen auseinanderzusetzen.
Wo sollte der stationäre Einzelhandel aus Ihrer Sicht vermehrt drauf setzen? Und wo setzen Sie genau mit Ihrem Projekt an?
Malte Hendricks: Lokale, kleine Betriebe stehen vor großen Herausforderungen: Wenn die stationären Geschäfte jetzt nicht in ihre Zukunft investieren, werden sie immer weiter von Großbetrieben und Online-Handel abgehängt. Mit LOLOCO können auch kleine, lokale Händler von digitalem Marketing, detaillierten Statistiken und digitaler Kundenbindung profitieren und gehen somit den ersten großen und wichtigen Schritt Richtung Digitalisierung.
Wie beurteilen Sie insgesamt die Lage des Einzelhandels und von KMU?
Malte Hendricks: Der Wandel geht klar in eine Richtung: Die Wachstumsrate des Umsatzes von Online-Handel steigt immer weiter an, das Wachstum des kleinbetrieblichen Fachhandels ist rückläufig. Das diese Entwicklung dazu führt, dass immer mehr lokale Geschäfte vor dem Aus stehen, ist alarmierend und es muss gegengewirkt werden. Jedoch erleben wir auch Erfolgsgeschichten von Händlern, die Nischen finden und neue Konzepte etablieren, die daraufhin eine positive Entwicklung erfahren.
Was sagen Sie zu den politischen Maßnahmen?
Malte Hendricks: Die Einschränkungen der letzten Monate waren für viele Händler kräftezehrend, viele Geschäfte leben zwangsläufig an der Existenzgrenze. Deshalb ist es zielführend, dass die Bundesregierung nun Hilfspakete schnürt, um auch kleine Unternehmen vor dem Aus zu retten. Jedoch bleibt nur eine Minderheit vor tiefgehenden Schäden geschützt, sodass die Wirtschaft lange mit den Folgen zu kämpfen haben wird.
Aus Unternehmenssicht bleibt trotz Hilfen und Lockerungen die große Wende bislang aus. Aktuell beurteilen 69% der Entscheider in kleinen und mittelständischen Unternehmen die eigene wirtschaftliche Lage als schlecht (Civey-Befragung, Juni 2020). Wie sehen Sie das?
Malte Hendricks: Trotz aller Lockerungen darf die Krise nicht unterschätzt werden. Bis sich die wirtschaftliche Lage der kleinen und mittelständischen Unternehmen erholt hat werden viele Jahre vergehen. Sobald die tiefe Krise überwunden ist, muss die Politik weiterhin ihre Unterstützung sichern. Bei dem Wiederaufbau können Innovationen und neue Geschäftsmodelle unterstützen, die sich kundenzentriert an die neuen Gegebenheiten anpassen.
Das Telefonbuch engagiert sich als Partner des Mittelstands mit der „Initiative für Gewerbevielfalt“. Sollte Ihrer Meinung nach ein stärkeres Bewusstsein der Konsumenten geschaffen werden, dass der lokale Handel durch große Ketten mehr und mehr vom Aussterben bedroht ist?
Malte Hendricks: Zum einen muss der stationäre Einzelhandel seine Fußgängerzonen wieder attraktiv machen, damit Konsumenten wieder Anreize haben, sich vom bequemen, gesichtslosen Online-Handel loszusagen. Aber auch die Verbraucher sollten sich in der Verpflichtung und Verantwortung sehen, wieder mehr lokal und nachhaltig einzukaufen, anstatt anonym und in Massen. Um dieses Bewusstsein zu fördern, haben wir LOLOCO entwickelt. Denn kleine, stationäre Geschäfte machen den öffentlichen Raum attraktiv und lebenswert, und stärken die lokale Community.
Über uns:
Die Initiative für Gewerbevielfalt setzt sich für den lokalen Einzelhandel und inhabergeführte Kleingewerbe in Deutschlands Städten und Gemeinden ein.
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